Silvaner

Der Silvaner gab lange Rätsel bezüglich seiner Herkunft auf. Einige Wissenschaftler waren der Meinung, dass der Name auf die Silvan in Mittelasien hindeute oder gar auf eine Herkunft aus Transsilvanien. Wiederum andere leiteten den Namen Silvaner vom lateinischen „silva“ – der Wald ab.

Erst die moderne Genetik hat das Rätsel gelöst und den Silvaner als eine Kreuzung aus Traminer und der seltenen Rebsorte „Österreichisch Weiß“ enttarnt. Dies macht eine Entstehung in Österreich bzw. den angrenzenden Alpenregionen annähernd sicher.

Trotz der Tatsache, dass es sich bei dieser Rebsorte um eine Kreuzung handelt ist sie schon sehr alt. Die erste urkundlich belegte Pflanzung erfolgte in Deutschland am 6. April 1659 auf dem Schlossberg in Castell (Franken). Auch der Preis dieser Rebe ist bekannt: 8 Schilling und 3, 5 Pfennig. Damit war sie annähernd doppelt so teuer wie alle anderen gängigen Rebsorten zu jener Zeit.

Bis heute ist der Silvaner gerade in Franken eine der wichtigsten und meist angebauten Rebsorten. Dass er hier überhaupt bekannt wurde ist wohl den Zisterziensermönchen zu verdanken, die von Franken aus intensive Kontakte nach Österreich unterhielten. Lange Zeit, bis in die 1970er Jahre, war der Silvaner allerdings nicht nur in Franken sondern in ganz Deutschland die wichtigste und meistangebaute Rebsorte.

Silvaner Trauben
Silvaner Trauben
Foto: A. Kircher-Kannemann

Silvaner – Eigenschaften und Geschmack

Der Silvaner stellt hohe Ansprüche an Boden und Klima. Auf den Lehmböden Frankens hat er verbunden mit dem dort herrschenden warmen Klima, eine ideale Heimat gefunden. Aber auch viele andere Anbaugebiete Deutschlands, wie z.B. die Nahe haben ein hervorragendes Terroir für diesen Weißwein zu bieten.

Kaum ein anderer Weißwein verdient so sehr die Bezeichnung „idealer Sommerwein“ wie diese fränkische Spezialität. Seine helle Farbe und der Duft nach Birne und Heu zeichnen ihn aus.

Aber Silvaner bedeutet auch Vielfalt, denn auch als Barriquewein mit einer cremigen Note oder als edelsüße Variante hat er einen wunderbaren Charakter. Kaum eine andere Rebsorte drückt so intensiv das Terroir aus von dem sie stammt. So finden sich erdige Noten und angenehme Fruchtaromen immer verbunden mit einer angenehmen und dezenten Säure.

Besonders gut eignet sich dieser fränkische Weißwein zu Spargel-, Fisch- und Geflügelgerichten. Als Spätlese oder Barriquewein kann er aber auch sehr gut zu kräftigeren Gerichten gereicht werden.

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