Grauburgunder von Pinot Gris bis Ruländer

International ist der Grauburgunder besser bekannt unter den Namen: Pinot Gris (frz.) oder Pinot Grigio (ital.). In Deutschland findet man ihn auch unter der Bezeichnung Ruländer.

Angebaut wird diese Rebsorte insbesondere in Deutschland und in Italien, aber auch in Frankreich und Australien ist er durchaus verbreitet. Wahrscheinlich gelangte sie ursprünglich aus dem Burgund oder aus der Champagne über die Schweiz nach Deutschland. Ihr französischer bzw. italienischer Name „Pinot“ lässt sich auf die Traubenform zurückführen. „Pin“ bedeutet “Kiefer” und die Form der Traube ähnelt beim Grauen Burgunder einem Kiefernzapfen.

Die andere in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung „Ruländer“ geht auf den Kaufmann Johann Ruland (1683-1745) zurück. Dem Vernehmen nach entdeckte er diese Rebsorte 1711 in einem Garten in Speyer. Er mochte sie und begann sie zu verbreiten. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Ruländer vor allem wohl wegen seines gehaltvollen Charakters sehr beliebt und trat seinen Siegeszug an.

In Deutschland ist der Graue Burgunder vor allem in Baden weit verbreitet. Hoer macht er ca. 10 Prozent der Anbaufläche aus. Aber auch in der Pfalz, in Rheinhessen und an der Nahe hat er einen hohen Anteil an der Weißweinproduktion. Als „Classic“-Sorte ist er in neun der insgesamt dreizehn deutschen Anbaugebiete zugelassen.

Grauburgunder Trauben
Grauburgunder –
Foto: A. Kircher-Kannemann

Grauburgunder – Eigenschaften und Geschmack

Die Haut der Beeren des Grauen Burgunder ist rötlich gefärbt, dennoch zählt er zu den weißen Rebsorten. Bei dieser Rebsorte handelt es sich um eine Mutation des Blauen Spätburgunders, daher die für Weißweine ungewöhnliche Traubenfarbe.

Er benötigt warme und tiefgründige Böden. Besonders Löß- und Kalkböden eignen sich gut zum Anbau des Grauburgunders, aber auch steinige Untergründe lassen ihn gut gedeihen. Hier liefert er recht hohe Erträge und hohe Mostgwichte. Die Rebsorte ist wenig krankheitsanfällig und wenig frostempfindlich.

Seine eher niedrige und doch lebhafte Säure, gepaart mit den Aromen von Birne, Ananas, Nüssen und Zitrusfrüchten, sowie auch Paprikaaromen machen ihn zu einem wahren Geschmackserlebnis. Die Farbpalette reicht von blassem gelb über goldgelb bis hin zu einem bräunlich-rötlichen Ton.

Als Ruländer werden in Deutschland heute zumeist die edelsüßen und besonders kräftig ausgebauten Varianten des Grauen Burgunders bezeichnet. Diese haben ein intensives Honigaroma und einen Geschmack nach reifen gelben Früchten. Gerade diese Rebsorte eignet sich gut für die edelsüße Version, da ihre Dichtbeerigkeit den Befall mit Botrytis cinerea erleichtert. Dieser Pilz der nötig ist, um die Edelfäule zu erhalten, durch die Beeren- und Trockenbeerenauslesen erst entstehen können. Der Ruländer ist in Deutschland die eigentlich traditionelle Form des Grauen Burgunders. Erst seit einigen Jahrzehnten werden auch in Deutschland die leichten Ausbaumethoden des Pinot Grigio praktiziert. Sie nennt man durchgängig Grauburgunder.

Der Pinot Grigio ist ein idealer etwas kräftigerer Sommerwein, der sich gut mit Meeresfrüchten, Fisch, Pasta und Lamm kombinieren lässt.

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