Ursprünglich stammt der Trollinger wahrscheinlich aus Südtirol oder auch aus dem Trentino, wo er Vernatsch genannt wird. Bereits die Römer brachten ihn nach Deutschland, wo er zunächst an der Bergstraße und in der Pfalz angebaut wurde. Nach Württemberg, wo er heute das Nationalgetränk ist, kam der Trollinger erst im 17. Jahrhundert. Hier entstand auch die Sortenbezeichnung „Blauer Trollinger“. „Trollinger – ein echter Württemberger“ weiterlesen
Rebsorten in Deutschland
Deutschland ist Weinland, auch wenn es meist eher als Bierland angesehen wird und es gibt unglaublich viele Rebsorten in Deutschland.
Deutschland bietet als Weinland einen unglaublichen Facettenreichtum und eine einzigartige Vielfalt. Nicht zuletzt deswegen, aber vor allem auch wegen der sehr hohen Qualitäten, die hier produziert werden braucht es den Vergleich mit anderen Weinbaunationen nicht zu scheuen [eine Erkenntnis, die sich allerdings leider noch nicht in allen Köpfen eingenistet hat]. Besonders beeindruckend ist die große Vielfalt unterschiedlicher Rebsorten seien sie nun rot oder weiß. Die Weinregionen Deutschlands reichen von Saale-Unstrut und Ahr im Norden über den Mittelrhein, die Mosel und den Rheingau sowie Nahe, Rheinhessen, die Hessische Bergstraße, Pfalz, Sachsen und Franken bis hinunter zu den „Südlichtern“ Württemberg und Baden. Sie alle bieten neben ihren traditionellen Rebsorten wie Riesling, Elbling, Lemberger, Trollinger und Spätburgunder auch neue Rebsorten an, seien es nun neue Kreuzungen, die zumeist in deutschen Weinbauschulen entstanden oder auch neu eingewanderte Rebsorten. „Rebsorten in Deutschland“ weiterlesen
Spätburgunder
Der Spätburgunder oder auch Pinot Noir ist im Rotweinbereich das Pendant zum Riesling, nämlich der „König der Rotweine“ und der anspruchsvollste Vertreter der Burgunderfamilie.
Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 884 zurück, als er von Kaiser Karl dem Dicken zunächst am Bodensee heimisch gemacht wurde. Der Spätburgunder zählt damit zu den am frühesten aus Wildreben entstandenen Weinsorten Europas. Ab dem 13. Jahrhundert ist er im Rheingau nachweisbar und wurde von dort aus über die Pfalz weiter verbreitet, bis er im 18. Jahrhundert seinen Siegeszug an der Ahr antrat. „Spätburgunder“ weiterlesen
Portugieser – Blauer Portugieser
Der Portugieser oder genauer gesagt Blaue Portugieser ist auch unter den Namen Badener, Badner, Blauer Oporto, Blaue Feslanertraube und Blaue Feslauertraube bekannt. Seine Herkunft ist nicht genau zu eruieren. Im 18. Jahrhundert kam er über Österreich nach Deutschland, wo er seit dem 19. Jahrhundert belegt ist und insbesondere von Johann Philipp Bronner (1792-1864), einem Apotheker und Weinbaupionier aus Wiesloch verbreitet wurde. Der Sage nach stammt diese Rebsorte aus Porto und erhielt auch daher ihren Namen. Tatsache aber ist, dass sie in Portugal völlig unbekannt ist. Heute ist diese Rebsorte nicht nur in Deutschland sondern im gesamten Donaugebiet und in Südosteuropa verbreitet und firmiert daher unter sehr vielen Synonymen. „Portugieser – Blauer Portugieser“ weiterlesen
Müller-Thurgau oder Rivaner
Der Müller-Thurgau zählt zu den neueren Züchtungen und dennoch steht er in Deutschland mit fast 14.000 Hektar Fläche auf Platz zwei der Anbaustatistik und nimmt etwa 13 Prozent der Gesamtanbaufläche ein, bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts war er sogar der meistangebaute Wein in Deutschland, wurde aber seither vom Riesling überholt. „Müller-Thurgau oder Rivaner“ weiterlesen
Gutedel – Methusalem unter den Rebsorten
Der Gutedel ist eine der ältesten Rebsorten und so feierte man im Markgräflerland im Jahre 2000 den 5000. Geburtstag der Gutedelrebe, da die Legende davon ausgeht, dass der Gutedel schon in jener Zeit in Ägypten bzw. Palästina angebaut wurde und von den Römern von dort aus nach Europa gebracht wurde. Wie viel Wahrheit hinter dieser Geschichte steckt ist nicht mehr wirklich zu eruieren. Neuere Genanalysen lassen seinen Ursprung eher im Alpenraum vermuten. Das hohe Alter der Rebe und ihre weite Verbreitung hat zu nicht weniger als 189 Namen geführt unter denen diese Sorte heute bekannt ist. „Gutedel – Methusalem unter den Rebsorten“ weiterlesen
Silvaner
Der Silvaner gab lange Rätsel bezüglich seiner Herkunft auf. Einige Wissenschaftler waren der Meinung, dass der Name auf die Silvan in Mittelasien hindeute oder gar auf eine Herkunft aus Transsilvanien. Wiederum andere leiteten den Namen Silvaner vom lateinischen „silva“ – der Wald ab.
Erst die moderne Genetik hat das Rätsel gelöst und den Silvaner als eine Kreuzung aus Traminer und der seltenen Rebsorte „Österreichisch Weiß“ enttarnt. Dies macht eine Entstehung in Österreich bzw. den angrenzenden Alpenregionen annähernd sicher. „Silvaner“ weiterlesen
Gewürztraminer, Roter Traminer
Der Gewürztraminer firmiert in Deutschland unter insgesamt drei Bezeichnungen, dabei ist die Bezeichnung „Roter Traminer“ die offiziell klassifizierte Sortenbezeichnung und in Baden ist zudem der Name „Clevner“ für diese Rebsorte erlaubt. Diese unterschiedlichen Namen ergeben sich nicht zuletzt aus dem Alter der Rebsorte, denn sie zählt zu den ältesten Kulturreben überhaupt und ist bereits seit dem 11. Jahrhundert belegt. Ihren Namen erhielt sie wahrscheinlich vom Ort Tramin in Südtirol, geklärt ist dies jedoch nicht. Auch die Herkunft der Rebe ist nicht wirklich fassbar, am Wahrscheinlichsten ist eine Herkunft aus Griechenland. „Gewürztraminer, Roter Traminer“ weiterlesen
Scheurebe
Bei der Scheurebe handelt es sich um eine weiße Rebsorte. Sie wurde 1916 von Georg Scheu in Alzey aus dem Riesling und einer nicht näher zu bestimmenden Rebsorte gezüchtet und hieß zunächst „S 88“, „Sämling“ bzw. „Dr. Wagner Rebe“. Erst im Jahre 1945 wurde sie nach ihrem Züchter in „Scheurebe“ umbenannt. Man nahm zunächst an, dass der zweite „Elternteil“ der Silvaner sei, dies ist aber nicht zweifelsfrei zu klären. „Scheurebe“ weiterlesen
Sankt Laurent, Saint Laurent
Der Sankt Laurent oder wie er in seiner Heimat Frankreich heißt: Saint Laurent wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals nach Deutschland eingeführt. Wie bei so vielen anderen Rebsorten, war es Johann Philipp Bronner (1792-1864), der Wieslocher Apotheker und Weinbaupionier, der diese Rebe fand und sie mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Elsass nach Deutschland brachte. „Sankt Laurent, Saint Laurent“ weiterlesen