Lemberger, Blauer Limberger, Blaufränkisch

Der Lemberger ist auch unter den Namen Blauer Limberger (Klassifizierungsname) oder Blaufränkisch bekannt. Auch er zählt zu den älteren Rebsorten, die bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannt sind. Seinen Ursprung hat der Lemberger wahrscheinlich an der unteren Donau. Im Burgenland und rund um Wien wird er noch heute unter der Bezeichnung „Blaufränkisch“ angebaut. Auch in Ungarn ist er noch recht häufig zu finden, dort trägt er den Namen „Kékfrankos“.

Im 19. Jahrhundert wurde er durch die „Weinverbesserungsgesellschaft“ vor allem in Württemberg verbreitet, wo er noch heute mit weitem Abstand am häufigsten angebaut wird und daher als württembergische Spezialität gilt. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich die mit Lemberger bestockte Rebfläche mehr als verdreifacht und in Württemberg macht mehr als 10 Prozent der gesamten Rebfläche aus.

Wie es scheint erfreut sich diese Rebsorte auch weiterhin zunehmender Beliebtheit und schon Bismarck, Napoleon und Theodor Heuss wussten diesen besonderen Wein zu schätzen.

 

Lemberger – Eigenschaften und Geschmack

Der Lemberger liebt warmes Klima, tiefgründige und fruchtbare Lößlehmböden und einen windgeschützten Standort. Er gehört zu den spät reifenden Rebsorten, treibt jedoch schon sehr früh aus und ist daher durch die Spätfröste der Eisheiligen bedroht.

Es gibt diesen Wein in zwei unterschiedlichen Richtungen, zum einen als leichten, fruchtigen für die sommerliche Grillparty ideal geeigneten Wein und zum anderen als konzentrierte und tanninreiche Variante, die vor allem gut mit Schmorgerichten und würzigem Käse harmoniert.

Seine Farbe ist dunkelrot bis bläulich und er besitzt ein feinherbes Aroma mit angenehmer Säure. Geschmack und Geruch des Lembergers erinnern an reife rote Beeren, Sauerkirschen und Holunder.

Der Blaue Limberger lässt sich auch gut im Holzfass ausbauen und wird so zu einem besonders körperreichen und vollmundigen Rotwein. In den letzten Jahren wird er immer häufiger gemeinsam mit dem Trollinger verarbeitet, dies ergibt einen kräftigen runden und harmonischen Rotwein.

Eine ausnehmende Besonderheit ist der Lemberger Sekt. Man findet ihn nur äußerst selten und sollte ihn auf jeden Fall kosten so man auf ihn trifft.

Beliebt ist der Lemberg auch als Kreuzungspartner für Neuzüchtungen. so entstanden in den letzten Jahrzehnten Cabernet Cubin, Cabernet Mitos und auch der Acolon aus Kreuzungen mit dieser Rebsorte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert