Weltweit ist der Chardonnay sicherlich eine der wichtigsten und erfolgreichsten weißen Rebsorten überhaupt. Er ist ein Mitglied der großen Burgunderfamilie. In Deutschland erhielt er seine Sortenzulassung erst im Jahr 1994. Seinem Ursprung nach stammt der Chardonnay aus Burgund. Der Name leitet sich von frz. „Chardon“, Distel, ab.
Rund 175.000 Hektar Rebfläche sind weltweit mit Chardonnay bestockt, damit rangiert er auf Platz 7 der populärsten Rebsorten. In Deutschland finden sich mittlerweile über 1.000 Hektar bestockter Fläche dieses Weines, damit macht er etwa 1 Prozent der Gesamtrebfläche aus. Anzutreffen ist er in Deutschland vor allem in klassischen Burgundergebieten, wie dem Kaiserstuhl in Baden oder auch an der südlichen Weinstraße in der Pfalz.
Chardonnay – Eigenschaften und Geschmack
Das Aussehen des Chardonnay ist dem des Weißburgunders sehr ähnlich, sowohl die Blätter als auch die Trauben und Beeren sind nur für Fachleute unterscheidbar.
Obwohl der Chardonnay als früh austreibende Sorte durchaus Probleme mit Spätfrösten hat, ist er gegenüber harten Winterfrösten recht unempfindlich. Insgesamt gesehen ist diese Rebsorte recht unproblematisch und kann mit vielen unterschiedlichen Klimabedingungen umgehen, nicht zuletzt deshalb wird sie sicherlich auch weltweit gerne und häufig angebaut. Besonders aber liebt diese Burgunderart tiefgründige, kalkhaltige und warme Böden und stellt, um wirklich optimale Ernten und Qualitäten zu liefern, ähnlich hohe Ansprüche an das Terroir wie der Riesling.
Der früh reifende Chardonnay wird überwiegend trocken ausgebaut und besticht durch ein Aroma von exotischen Früchten, Zitrusfrüchten, Melone und Stachelbeere. Selbst ein Ausbau im Barrique ist für diesen Weißwein, der als ähnlich hochwertig anzusehen ist wie der Riesling, möglich und bei hohen Qualitäten können die Weine sehr wuchtig und schwer werden. Besonders auffällig ist der hohe Alkoholgehalt dieses Weines, der nicht selten bei 13 Prozent liegt. Im Grunde aber ist der Chardonnay ein echter Allroundwein und ist, je nach Ausbauart, für fast jeden Anlass geeignet. Die jungen und leichten Varianten passen gut zu Fisch und Meeresfrüchten, wohingegen die schwereren auch gut zu gebratenem Fleisch und kräftigem Käse gereicht werden können.