Regent

Die sicherlich erfolgreichste Neuzüchtung der letzten Jahrzehnte ist der Regent, er ist immer weiter auf dem Vormarsch und eröffnet den deutschen Winzern neue Perspektiven im Rotweinbereich. Zwar ist er nicht so resistent gegen Peronospora (Falscher Mehltau bei Weinreben), wie man es sich ursprünglich versprochen hatte, aber sein Aroma und die tief dunkelrote Farbe machen ihn zu einer echten Konkurrenz für südeuropäische Rotweine.

Im Jahr 1967 entstand der Regent am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof. Gerhardt Alleweldt kreuzte hier eine Diana Traube, die selber eine Kreuzung aus Silvaner und Müller-Thurgau ist, mit dem Chambourcin, einer etwa hundert Jahre alten französischen Rebsorte, die bereits eine hohe Pilzresistent hatte. Über Jahre hinweg wurde die neue Sorte weiter veredelt und im Jahr 1985 gingen die ersten Stöcke an Weinbauversuchsbetriebe. Erst 10 Jahre später, 1995, wurde die Sorte offiziell zugelassen und hat seither gut zwei Prozent der deutschen Rebflächen erobert. Vor allem in den Anbaugebieten Rheinhesse, Pfalz und Baden ist der Regent auf dem Vormarsch.

Das Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof hat mit dem RegentForum  inzwischen einen internationalen Qualitätswettbewerb eröffnet, um diese Rebsorte zu fördern. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 5 Weine prämiert, vier davon aus Deutschland, einer aus der Schweiz.

 

Regent – Eigenschaften und Geschmack

Der Regent zeichnet sich vor allem durch seine frühe Reife aus. Er erzielt im Regelfall sehr hohe Mostgewichte, die sogar den Spätburgunder in den Schatten stellen. Da er gegenüber späten Frösten relativ widerstandsfähig ist, kann er auch in Regionen gut gedeihen, die für andere Rotweinsorten zu kalt sind. Allerdings mag der Regent keine windigen und zu kalten Lagen, hier sind die Erträge eher mager. Da seine Wurzeln sehr anfällig sind muss er gepfropft werden.

Auffallend am Regent sind vor allem seine sehr gemäßigte Säure und seine tiefdunkle Farbe. Die Regentweine werden zumeist schwer aber ausgewogen und tanninreich ausgebaut, so eignen sie sich vor allem für kräftige Speisen, dunkles Fleisch, Wild und reife intensive Käsesorten als Begleiter. Das Aroma nach Kirschen und Johannisbeeren ist vergleichbar mit dem des Dornfelders, jedoch runder und ausgewogener. Auch zum Barrique Ausbau eignet sich der Regent sehr gut, dies beweisen alljährlich auch die Preisvergaben des RegentForums. Hier werden auch die im Barrique ausgebauten Regentweine gerne ausgezeichnet.

 

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