Portugieser – Blauer Portugieser

Der Portugieser oder genauer gesagt Blaue Portugieser ist auch unter den Namen Badener, Badner, Blauer Oporto, Blaue Feslanertraube und Blaue Feslauertraube bekannt. Seine Herkunft ist nicht genau zu eruieren. Im 18. Jahrhundert kam er über Österreich nach Deutschland, wo er seit dem 19. Jahrhundert belegt ist und insbesondere von Johann Philipp Bronner (1792-1864), einem Apotheker und Weinbaupionier aus Wiesloch verbreitet wurde. Der Sage nach stammt diese Rebsorte aus Porto und erhielt auch daher ihren Namen. Tatsache aber ist, dass sie in Portugal völlig unbekannt ist. Heute ist diese Rebsorte nicht nur in Deutschland sondern im gesamten Donaugebiet und in Südosteuropa verbreitet und firmiert daher unter sehr vielen Synonymen.

Die Verbreitung des Portugiesers hat viele alte einheimische Rotweinsorten verdrängt, in den 1970er Jahren jedoch wurde er selber von neuen Rotweinsorten ins Abseits gestellt und die Anbaufläche schrumpfte. Seit den 1990er Jahren jedoch hat sie sich wieder erhöht und stabilisiert sich, so dass der Portugieser heute nach dem Spätburgunder und dem Dornfelder an dritter Stelle unter den angebauten Rotweinen in Deutschland steht. Seine Anbauschwerpunkte liegen in der Pfalz, in Rheinhessen und an der Ahr.

Blauer Portugieser
Blauer Portugieser
Foto: A. KIrcher-Kannemann

Blauer Portugieser – Eigenschaften und Geschmack

Seinen Siegeszug konnte der Spätburgunder vor allem deswegen antreten, weil er geringe Ansprüche an Boden und Klima stellt. Nur besonders feuchte und schwere Böden sind für seinen Anbau nicht geeignet. Die Rebe ist besonders ertragssicher und früh reifend und benötigt nicht einmal Hanglagen um zu reifen und kann daher gut maschinell bearbeitet werden. Lediglich starke Winterfröste stellen ein Problem für den Blauen Portugieser dar. In guten Jahren kann er bereits in der ersten Septemberhälfte als QbA (Qualitätswein) gelesen werden.

Der Portugieser ist einer der wenigen Rotweine, die, vor allem als Rosé bzw. Weißherbst, auch als Sommerweine durchgehen können, insbesondere aufgrund seines niedrigen Tanningehaltes. Er hat eine hell rubinrote Farbe, ist unkompliziert und süffig, daher ein idealer Schoppenwein. Als solcher nimmt er in der Pfalz die Position ein, die der Trollinger in Württemberg hat.

Der Portugieser hat eine feine Säure und besticht mit Aromen von Johannisbeere, Himbeere und Erdbeere. Teilweise finden sich auch Sauerkirschnoten und ein leichter Pfefferton. Als Barriquewein wird er schwer und ausdrucksstark. Er eignet sich gut für höhere Qualitätsstufen und ist in Rheinhessen als Selectionswein zugelassen.

Aufgrund seiner Leichtigkeit und dem geringen Tanninanteil eignet sich der Blaue Portugieser gut zu leichten Gerichten und ist sogar ein guter Begleiter zu Fisch.

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